Nach einer anregenden und lebendigen art Karlsruhe lassen wir die Messe noch in unseren Galerieräumen in der Goldbachstraße nachklingen. Wir zeigen ausgesuchte Werke von Gerhard Altenbourg, Jürgen Brodwolf, Gustav Kluge und Sigmar Polke – sowie Arbeiten der klassischen Moderne und der Nachkriegszeit von Georges Braques, Joan Miró Georg Karl Pfahler, Serge Poliakoff und Emil Nolde.
Gerhard Altenbourg (1926-1989) war ein unangepasster Einzelgänger, der aus der inneren Distanz zur DDR ein umfangreiches Oeuvre schuf, das die offiziellen Erwartungen konsequent unterlief. Die Arbeiten des höchst belesenen Künstlers und Dichters sind verspielt, beizeiten skurril und auch surreal.
Jürgen Brodwolfs (geb. 1932) „Tubenfigur“ spiegelt in unnachahmlicher Weise essenzielle menschliche Erfahrungen und Emotionen wider. Sie kann aufgrund ihrer Körpersprache Lachen oder Weinen, Einsamkeit oder Nähe zum Ausdruck bringen.
Gustav Kluge (geb. 1947) zählt zu den bedeutendsten Malern seiner Generation und war bis 2014 fast zwei Jahrzehnte Professor für Malerei an der Karlsruher Akademie. Er hat ein umfangreiches Werk von Holzdrucken und Druckstöcken geschaffen, das der existenziellen Wucht und Unmittelbarkeit seines malerischen Oeuvres in nichts nachsteht. Er gilt als einer der wichtigsten Erneuerer des zeitgenössischen Holzdrucks.
Joan Mirós (1893-1983) bezaubernde Traumwelten speisen sich aus dem Surrealismus. Seine magischen Symbole vereinen Abstraktes und Figürliches, Hochkunst und Populärkultur und wurden zu seinem Markenzeichen.
Serge Poliakoff (1900-1969) zählt zu den wichtigsten Vertretern der so genannten „École de Paris“, einer losen Künstlergruppierung, die nach dem Zweiten Weltkrieg federführend waren in der Entwicklung einer für die Nachkriegsjahre typischen abstrakten Formsprache. Die Strenge der großflächigen geometrischen Formen werden durch eine weiche, pudrige Farbgebung gemildert.
Otto Pienes (1928-2014) Rauch- bzw. Feuerbilder reichen in die 1960er Jahre zurück. Der Mitbegründer der Künstlergruppe ZERO hat sich den Elementen, insbesondere dem Licht, und der Zeit gewidmet. In den Rauchbildern ersetzte er Pinsel und Farbe durch Feuer und Rauch und kreierte so eine buchstäbliche Lichtmalerei, die das Feuer nicht als Schein, sondern als Werkzeug nutzt.
Sigmar Polke (1941-2010), der Alchemist unter den Künstlern, bearbeitete Bildvorlagen und Bilduntergründe so lange, bis er ihnen Zauberhaftes abgewann. Von der Camera Obscura und Laterna Magica gleichermaßen fasziniert, verflüssigte er Rasterpunkte und ließ Licht ins Dunkel geschlossener Leinwände. Sein unorthodoxer Umgang mit Konsumkultur und Reproduktionstechniken heben ihn weit über die Pop Art hinaus und lassen ihn zu einem echten Bildphilosophen werden, der über nichts weniger als die Bedingungen des Sehens nachdenkt – und das mit einer großen Portion Humor.