Xuan Wang verbindet fernöstlichte Elemente mit der abendländischen Kunstgeschichte. Der chinesische Künstler wird erstmals in
Hamburg seine Werke in einer Einzelausstellung zeigen.
Kurz nach der chinesischen Kulturrevolution 1979 geboren, studiert Xuan
Wang zunächst an der Kunstakademie in Nanning (Guangxi/ China), bevor er
2005 an die Staatliche Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe wechselt
und dort 2010/11 Meisterschüler von Prof. Erwin Gross wird. Ähnlich wie
sein Lehrer ist er der Historie zugewandt, findet seine Vorbilder in
der Kunstgeschichte des Mittelalters, der Renaissance und Romantik, und
malt doch ganz anders als dieser. 2012 erhält er ein Stipendium der
Graduiertenförderung des Landes Baden-Württemberg, 2014 eines der
Kunststiftung Baden-Württemberg. Von der Stuttgarter Galerie Valentien
vertreten, werden seine Werke seit 2007 v. a. in deutschen
Kunstinstitutionen und Galerien der Öffentlichkeit präsentiert.
Auf
der Suche nach einer Antwort, wie in der Gegenwart ein „aktuelles
Kunstwerk“ auszusehen habe, findet der chinesische Künstler zu einem
sehr eigenständigen künstlerischen Stil. Seine in altmeisterlicher
Manier detailverliebt gemalten figurativen Acryl-Arbeiten bieten in
stilllebenartigen Montagen aus Landschaften, Menschen, Tieren, Pflanzen
und Gegenständen einen Reichtum an kulturell codierten Bildern und
Motiven. Sie laden den Blick des Betrachters auf eine imaginäre Reise in
die Vergangenheit ein. Viele Bildelemente lassen sich in der
europäischen Ikonografie und Stilgeschichte verorten, kommen einem
bekannt und vertraut vor – werden aber gleichzeitig durch
Verfremdungstechniken mehr als nur „zitiert“. Neu kombiniert mit
östlichen Bildelementen nehmen diese fragmentierten Innenwelten eine
gegenwartsbezogene Dimension ein und verbinden die verschiedenen
Kulturen von Orient und Okzident zu einer neuen Einheit – einer globalen
Synthese, die poetisch und surreal zugleich ist. Als west-östlicher
Brückenbauer geht es Xuan Wang dabei vor allem um die Rettung unserer
krisenbedrohten Kultur.
Am 21. Septemper 2017 eröffnet die
Galerie und der Verlag St. Gertrude die Ausstellung „Xuan Wang. Rätsel.
Malerei auf Papier“. Zur Eröffnung
spricht die Kunsthistorikerin Dr. Belinda Grace Gardner. Der Künstler
wird anwesend sein.