Hervé Bohnerts Werke sind gezeichnet von der ambivalenten Spannung zwischen Schönheit und Schauder, ästhetischer und makabrer Kunst. Der Blick hinter die Dinge ist es, der sich wie ein roter Faden durch sein Werk zieht.
Der Künstler greift omnipräsente Tabuthemen
auf und beleuchtet sie auf seine ganz eigene Art und Weise. Bohnerts
Arbeiten sind auf dem schmalen Grad zwischen ästhetischer und makaberer
Kunst verortet – dadurch erzeugen sie eine ambivalente Spannung, die den
Betrachter, je nachdem, mit der Freude an der Schönheit oder einem leisen
Schauder zurücklassen.
In seinen Übermalungen alter Fotografien, den
überarbeiteten Skulpturen vom Flohmarkt oder eigenen Objekten
präsentiert Bohnert stets den Blick hinter die Dinge, indem er die
letzte Substanz der Personen freilegt – das Skelett, den Schädel, die
Knochen. So entstehen Bilder, auf denen Leben und Tod zugleich
anwesend sind. Gleichzeitig bleibt auch der Eros erhalten – die oftmals
auffallend schönen Frauen und jungen Männer auf den Fotografien sind
noch zu erkennen, auch wenn sich ihre Endlichkeit
abzeichnet.
Bohnert greift traditionelle Sujets der
Kunstgeschichte wie „Der Tod und das Mädchen“ auf und findet eine neue,
zeitgenössische Bildsprache, welche diese essentiellen Themen des
Menschseins mit einem Augenzwinkern und einer großen Lebensbejahung
wiedergibt.
Zur Eröffnung der Ausstellung spricht Dr. Alvaro
Rebolledo Godoy, Neurochirurg und ehemaliger Direktor des Erotic Art
Museums, einleitende Worte.