CULTURE CUTS – GERISSEN UND GESCHNITTEN. 199 Collagen von Claus Clément
10. Januar 2016 - 14. Februar 2016
Der Hamburger Künstler Claus Clément arbeitet vornehmlich mit Papier. Seine Collagen
schneiden im wahrsten Wortsinn quer durch unsere kulturelle
Bildproduktion. Dafür bedient sich Clément frei an der Kunstgeschichte,
der zeitgenössischen Kunst, kommerzieller Werbung und Populärkultur.
Claus Clément oder CC, wie Horst Janssen ihn nannte, ist ein Meister der
visuellen Überraschungen. Mehr als 1200 Collagen hat er in den letzten
sechs Jahren geschaffen, hat gerissen, geschnitten und geklebt und sich
dabei ohne Scheu aus dem „wild brodelnden Meer kultureller
Bildproduktion“ (Steen T. Kittl) bedient.
Cléments surreale
Bildwelten betreiben sowohl ein Recycling als auch ein Upcycling
unserer medial überfluteten Gegenwart. Bildfragmente werden einerseits
wiederverwertet, aber auch in neue Kontexte gesetzt – es entstehen ganz
unerwartete Bezüge, die neue Sinnebenen eröffnen und den Rezipienten
immer wieder erstaunt und um eine originelle Assoziation reicher
zurücklassen. In bester surrealistischer Tradition kennt Cléments Humor
und auch sein kritischer Blick dabei kein Pardon – Kunst trifft auf
Werbung, Meisterwerke auf Populärkultur, Klassisches auf Modernes und
Ideelles auf Kommerzielles.
Die Kultur wird zerlegt und neu
geordnet, der Titel „Culture Cuts“ ist hier durchaus wörtlich zu nehmen.
Obwohl man die einzelnen Fragmente noch erkennen und wieder erkennen
kann, scheinen sie doch schon immer zusammengehört zu haben, hat Clément
sie zu solch „dynamischen, vor Witz und Wundersamkeiten strotzenden“
(Belinda Grace Gardner) Kompositionen zusammengefügt, dass sich in ihnen
die einzelnen Fragmente, wie durch ein Kaleidoskop betrachtet, neu
bündeln.
Zum Neujahrs-Empfang am Sonntag den 10. Januar 2016 um
11 Uhr zeigt St. Gertrude eine Auswahl von 199 Collagen aus dem Oeuvre
von Claus Clément. Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher
Katalog.