CULTURE CUTS – GERISSEN UND GESCHNITTEN. 199 Collagen von Claus Clément

Der Hamburger Künstler Claus Clément arbeitet vornehmlich mit Papier. Seine Collagen schneiden im wahrsten Wortsinn quer durch unsere kulturelle Bildproduktion. Dafür bedient sich Clément frei an der Kunstgeschichte, der zeitgenössischen Kunst, kommerzieller Werbung und Populärkultur.

Claus Clément oder CC, wie Horst Janssen ihn nannte, ist ein Meister der visuellen Überraschungen. Mehr als 1200 Collagen hat er in den letzten sechs Jahren geschaffen, hat gerissen, geschnitten und geklebt und sich dabei ohne Scheu aus dem „wild brodelnden Meer kultureller Bildproduktion“ (Steen T. Kittl) bedient.

Cléments surreale Bildwelten betreiben sowohl ein Recycling als auch ein Upcycling unserer medial überfluteten Gegenwart. Bildfragmente werden einerseits wiederverwertet, aber auch in neue Kontexte gesetzt – es entstehen ganz unerwartete Bezüge, die neue Sinnebenen eröffnen und den Rezipienten immer wieder erstaunt und um eine originelle Assoziation reicher zurücklassen. In bester surrealistischer Tradition kennt Cléments Humor und auch sein kritischer Blick dabei kein Pardon – Kunst trifft auf Werbung, Meisterwerke auf Populärkultur, Klassisches auf Modernes und Ideelles auf Kommerzielles.

Die Kultur wird zerlegt und neu geordnet, der Titel „Culture Cuts“ ist hier durchaus wörtlich zu nehmen. Obwohl man die einzelnen Fragmente noch erkennen und wieder erkennen kann, scheinen sie doch schon immer zusammengehört zu haben, hat Clément sie zu solch „dynamischen, vor Witz und Wundersamkeiten strotzenden“ (Belinda Grace Gardner) Kompositionen zusammengefügt, dass sich in ihnen die einzelnen Fragmente, wie durch ein Kaleidoskop betrachtet, neu bündeln.

Zum Neujahrs-Empfang am Sonntag den 10. Januar 2016 um 11 Uhr zeigt St. Gertrude eine Auswahl von 199 Collagen aus dem Oeuvre von Claus Clément. Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog.

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